
Illner-Talk: Cem Özdemir teilt aus
Bei Maybrit Illner trafen sich die Spitzen-Politiker der möglichen Jamaika-Koalition und verhandelten unter anderem über die Katalonien-Krise, Europas Finanz-Geschäfte und natürlich über die Flüchtlingspolitik. Als Gäste geladen waren Christian Lindner (FDP), Ursula von der Leyen (CDU), Reinhold Messner (ehemaliger Europa-Politiker), Heinrich-August Winkler (Historiker) und Cem Özdemir (Bündnis 90/Die Grünen) Letzterem platze während der Gespräche der Kragen und er fand klare Worte für die Europa-Politik.
Forderung nach mehr Ordnung
Zuerst erklärte der Grünen-Politiker, warum er das Verhalten von Ländern wie Polen und Ungarn für nicht akzeptabel hält. Sie würden europäische Pflichten lediglich „auf dem Papier erfüllen und dann die Sau rauslassen.“ Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen findet dafür keinen Zuspruch. Sie ist der Meinung, dass Deutschland mit Polen und Ungarn „ringen“ müsse und dass sich ganz Europa „besser aufstellen“ müsse. Özdemir stimmt an dieser Stelle auch dem Historiker Winkler zu und fordert mehr Kontrollen und mehr Ordnung innerhalb Europas. Es dürfe nicht an der Tagesordnung sein, dass jemand, der in Italien im Gefängnis sitzt, einfach nach Deutschland ausreisen kann. Als schließlich die Jugendarbeitslosigkeit in Spanien zum Thema dieser Debatte wurde und die Frage aufkam, ob eine europäische Migration die Lösung sei, wird Özdemir plötzlich laut und sagt: „Es ist doch nicht die Lösung, dass alle zu uns kommen!“ Der „atmende Deckel“, womit er die Obergrenze meint, habe einem schon einmal den Atem genommen.